SEP7EMBER

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Eins vorweg, die 4 Männer aus dem Rhein Main Gebiet machen noch immer den perfekten Soundtrack zu ihrem Monat. Der jüngste Beweis: Ihr neues Album „Different kinds of rain“.
Melancholisch laut, wie auch die Alben zuvor, aber reifer als früher, tragender, ohne die SEPTEMBER typische Energie vermissen zu lassen. Regen peitscht dir ins Gesicht, ein Sturm zieht auf, Herbst schreit dich an – so viel, um sich das vorzustellen, was die Herren mitbringen, Hardpop Galore.
Aber von vorne. 1999 angetreten und Mitte 2000 getauft, haben sich SEPTEMBER stets selbst auf die Probe gestellt, bis sie 2005 ihre Welt auf dem ersten Album zusammengetragen haben. „Moving across any surface“ hat aufgeräumt. Mit jeder Art von Vergangenheit. Es war die Geburtsstunde einer Reise, die bis heute anhält. Und es erzählt im Verbund mit den folgenden, jetzt zwei Alben, eine musikalische Geschichte, die jeden Abstecher wert war, um da anzukommen, wo SEPTEMBER heute stehen.
Nach dem 2011 bei SPV erschienenen, zweiten Album „Strange ways of going home“ mit dem Achtungserfolg „I hate NY“ und nach einer ausgedehnten Tour, die die Jungs bis nach Italien führte, wurde es zum ersten Mal ruhiger um die Band aus dem Rhein Main Gebiet.
„2013 hat sich alles nach einer Neuorientierung angefühlt.“ So beschreibt Boris Pillmann heute diese Phase der Band, in der man sich nicht nur vom zweiten Gitarristen trennte, sondern auf den Weg machte, sich neu zu erfinden, weiter zu entwickeln.
„Es war wie eine Art Pause, die wir uns verordnet haben. Um neue Eindrücke zu sammeln, Input zu generieren und eine neue Richtung einzuschlagen.“ Viele Bands kommen im Laufe der Zeit an eben diesen Punkt, aber an Aufhören hat SEPTEMBER nie gedacht. Alleine schon weil niemand einen gepflegten Moll Akkord in fucking laut, einfach so missen will. Und so hat man sich Mitte 2015 zu viert wieder vor die Boxen gestellt und das gemacht, was Leben durch die Adern jagt: Musik.
„Different kinds of rain“, das dritte Album, ist einmal mehr Beweis für den Glauben an einen eingeschlagenen Weg. Und doch sind SEPTEMBER hörbar gereift. Denn das Album klingt auch dann selbstsicher, wenn sich ein Mittelteil 3 Minuten lang aufbaut, SEPTEMBER nimmt sich die Zeit. Kantig und sperrig, wofür schon die ersten beiden Longplayer gelobt wurden, bleiben die vier Männer aber auch. Songs wie „I can dance“ oder „Bullet“, zeugen davon. Poppiger und doch schnörkellos geht es bei „No Attack“, „Golden“ oder „Happy New Year“ zu. Auch finden wieder, wie einst auf ihrem ersten Album, Keyboards und Synth-Sounds den Eingang in die Musik und untermalen den rauen, verzerrten Bass von David Peckham und die mal tragenden, mal schneidenden Gitarren von Bernd Siedler. Immer in der perfekten Balance mit den fetten Drums, die Hakan Cetin seit jeher auszeichnen. Boris Pillmann indessen, klingt auf „Different kinds of rain“ entspannter als noch auf dem Vorgänger. Aber genau da entfaltet er gesanglich seine Stärken. Es klingt fast, als hätte er seit Ewig-keiten auf diese 9 Songs gewartet.
Ein absolutes Highlight hebt sich SEPTEMBER bis zum Schluss des Albums auf: Eine Cover Version von Nancy Sinatras „These boots are made for walkin‘. Und was den Herren da gelungen ist, sucht seines Gleichen. So ein Cover gab es noch nie. Word.

 

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